Alter Dorotheenstädtischer Friedhof Berlin-Mitte, Gartendenkmal

Der Alte Dorotheenstädtische Friedhof an der Chausseestraße entstand ab 1762 unter Friedrich II. vor dem damaligen Oranienburger Tor.

Er war der Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichwerderschen Gemeinden und wurde in mehreren Phasen erweitert. Die ersten Friedhofsflächen lagen unmittelbar außerhalb der Akzisemauer, nordwestlich des damaligen Oranienburger Tors. Kurz danach wurden auch die Friedhöfe der St. Hedwig Gemeinde (1777), der Französisch Reformierten Gemeinde (1779) und im frühen 19. Jh. der Friedhof der Charité angelegt.
Im Zuge der Erweiterungen des Doppelfriedhofs entstanden die „Philosophenecke“, mit den Gräbern von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) und Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) und die Gräber und Mausoleen bekannter Familien wie Hufeland, Spargnapani, Knigge, Schievelbein, von Gerhardt, von Brockhausen und von der Schulenburg.
Ende des 19. Jahrhunderts war der Friedhof vollständig belegt und Neubestattungen waren offiziel nicht mehr zugelassen. Die Gemeinde erwarb weitere Bestattungsflächen an der Liesenstraße.

Um 1900 wurden für den Bau der Hannoversche Straße große Friedhofsflächen aufgelöst und die am Friedhof angrenzende Akzisemauer abgerissen. Nach dem 1. Weltkrieg wurden Gräberfelder abgeräumt und wieder für Bestattungen freigegeben. Gegen Ende des 2.Weltkrieges wurde das Friedhofsgelände bei Kämpfen schwer beschädigt, wovon heute noch Einschusslöcher in den Mausoleen und Grabplatten zeugen.
Das Dreiecksgrundstück am südlichen Ende der Birkenallee diente seit circa 120 Jahren als Nutzfläche der Friedhofsbewirtschaftung. An dieser Stelle wurde nun das Dienstgebäude mit Betriebshof errichtet. Im Vorfeld fanden archäologische Untersuchungen statt.

Auf dem Friedhof sind viele prominente Berliner Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kunst bestattet, darunter: Karl Friedrich Schinkel, Johann Gottfried Schadow, Friedrich Hitzig, Friedrich August Stühler, Heinrich Strack, Georg Friedrich Wilhelm Hegel, Alfred Borsig, Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Heiner Müller, Johannes Rau, Christa Wolf, Otto Sander.

Von der schlichten Sandsteinstele bis zum prachtvollen Mausoleum finden sich hier 250 Jahre Grabmalkunst. Aufgrund seiner Geschichte, der zentralen Lage und der hervorragenden Anbindung an das öffentliche Nahverkehrsnetz wird der Alte Dorotheenstädtische Friedhof auch von vielen Touristen besucht. Die Anzahl der Besucher hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen und eine Steigerung wird erwartet. Es mangelt jedoch an einer entsprechenden Infrastruktur und an Informationsmöglichkeiten über die Geschichte des Ortes.

Konzept: Gesamtkonzept für den Friedhof, bestehend aus:

Sanierung und Neugestaltung der Trauerkapelle (A) aus dem Jahr 1927-28  und der Sanierung und Erweiterung des Verwalterhäuschens aus dem Jahr 1821 (auch Totengräberhäuschen genannt) zu einem Informationszentrum mit Büro und einem Friedhofscafé für Friedhofsbesucher und Trauerveranstaltungen, mit einem Ausstellungshof, in dem eine Dauerausstellung über die Friedhofsgeschichte gezeigt wird.

Café CaDoro (A) im Verwalterhäuschen neben der Kapelle

Neubau eines Dienstgebäudes (B) mit einer Wand für Urnenbestattungen und einem Betriebshof auf dem südlichen Grundstück entlang der Hannoverschen Straße

Mausoleum Hitzig (C)