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Casa del Jardinero Liebermann-Villa

Konzept und Planung: Um das Haupthaus zu entlasten, wurden Nebenfunktionen des Museums, wie Kasse, Shop und Büroräume in dem neben dem Grundstückseingang gelegenen Gärtnerhaus untergebracht. Das bedeutet, dass alle Besucher zunächst durch das Gärtnerhaus geführt werden, auch der Ausgang befindet sich hier. Um diese Nutzung als Haupteingang und Shop zu ermögli-chen, wurde das Erdgeschoss entkernt, ein kleiner Windfang und die Shopeinrichtung einge-passt. Das Dach wurde komplett mit den noch erhaltenen ursprünglichen Ziegeln gedeckt. Die nachträglich aufgebrachte Wärmedämmung und der darunter liegende, stark beschädigte bauzeit-liche Putz wurden entfernt, die Fassaden wurden neu verputzt, eine Referenzfläche des Originalput-zes an der Südwand belassen. Unter der Wärme-dämmung lag eine gut erhaltene Tür verborgen, die zu einer Stiege ins Dachgeschoss führte, die seinerzeit von den Gartenarbeitern genutzt wurde und dessen Räume weitgehend erhalten wurden. Der historische Stiegenverlauf war erhalten und wurde unter einer Glasplatte sichtbar gemacht. Die Stiege selbst wurde freigelegt und ist heute funkti-onales Element und Ausstellungsobjekt zugleich.

Historisches: Nach dem Einzug im Juli 1910 stellte Liebermann fest, dass das Gärtnerhaus den Ausblick aus seinem Atelierfenster doch erheblich störte und darüber hinaus - von der Straße aus betrachtet - die repräsentative Hauptfront des Hauses und damit die Gesamtwirkung erheblich beeinträchtigte. Er war bereit, für die Korrektur hohe Kosten zu übernehmen und ließ Baumgarten im Oktober 1910 beim Bauamt den Abriss und die Wiederaufstellung des Häuschens unmittelbar an der Grundstücksgrenze beantragen. Die Geneh-migung wurde verwehrt.